ende der anonymität?
seit gut 10 jahren bin ich nun täglich im internet unterwegs und habe schon früh erkannt das eine gewisse anonymität zu wahren wichtig ist. zum einen um leuten mit denen man diskrepanzen hat nicht steilvorlagen zu bieten und zum anderen weil das internet einen fehler hat - es läßt sich nichts mehr löschen. dies hindert mich aber nicht daran informationen von mitmenschen, mit denen ich diskrepanzen habe, im netz zu suchen und eigentlich wird man immer fündig, oft auch viel viel krasser als man es sich vorstellen kann. in der letzten zeit wird es aber immer schwieriger das netz von informationen über sich selbst frei zu halten, gerade eben merke ich das die party auf der ich am samstag war, auf 3 verschiedenen seiten und facebook bilder mit mir zeigt und das obwohl ich schon einen reflex ausgebildet habe, das wenn wer unbekanntes eine kamera hat, ich mich ganz automatisch wegdrehe. und so frage ich mich gerade macht das noch einen sinn? anscheinend kann man nichts mehr dagegen tun nicht anonym zu sein, anscheinend ist es heute normal das jedes bier das man trinkt, jeden tanz den man tanzt und jede demo auf der man demonstriert auf youtube, facebook und co. protokolliert zu sehen...
schwierig, ja. und es ist unabhängig davon, wie aktiv man selbst im internet ist. irgendwo bin ich hin und her gerissen zwischen präsentation und totalem abflug in die anonymität... soweit das eben möglich ist.
es gibt da zwei lager
das eine is das lager der versager die wo im anderen leben nie zurechtgekommen sind und im internezz ihre karriere anpuschen wollten die sind reallife
die anderen ham das internezz imma als spazz angesehen so wie die zitterwölfe der nachteil is natürlich bei kunstfiguren kannste kein bier mit an die theke trinken
diese beiden extremfraktionen gibt es und die berufsblogger ham gewonnen und darum is das netz so langweilich geworden
wow, so habe ich es noch gar nicht betrachtet, klingt erstmal einleuchtend...
wobei aber beide fraktionen irgendwo freaks sind, weil für beide das internet der zweck ist, der eine möchte sein reales ich profilieren, der andere sein viruelles, der eine für kohle, der andere aus spaß.
wohingegen ich vermute das eine andere fraktion gerade am entstehen ist, für die das internet nur ein medium, das mittel zum zweck ist, die da wirklich nur ihre bilder raufladen um sie freunden zu zeigen...
ich glaube ich würde auch gern so unbeschwert mit dem internet umgehen, aber irgendwie schrecke ich zurück, weil ich schon konsequenzen wie abmahnungen, anzeigen, hausdurchsuchungen etc. im bekanntenkreis and teilweise auch selbst schon mitbekommen habe und das nur wegen normaler benutzung des netzes - dank der bescheuerten impressumsregel ist jede seite in deutschland leichtes ziel von abmahnungen und es gibt zu 95% an jeder! zeite etwas abzumahnen! wenn man dann noch seine meinung frei äußert, wie "ich hatte einen fernseher von xyz und das ding ist schrott" zack die nächste abmahnung... ganz toll wirds dann noch wenn man mit freunden diskutiert was man der dbox oder dem handy noch so alles beibringen kann usw. jedes hobby ist heute potentielle straftat :-(